


Eine Live-Videoinstallation in der das Publikum mit dem Objekterkennungssystem eines neuronalen Netzes spielen kann. Wer mitspielen will, muss sich analysieren lassen und sich dem System unterwerfen.
Das System ist darauf programmiert, möglichst viele unterschiedliche Bilder zu sammeln und daraus ein vollständiges, enzyklopädisches Modell der Welt zu bauen. Es versucht, das ihm zugrunde liegende Modell der sichtbaren Welt mit den Dingen zu bebildern, die ihm im Lauf seiner Exposition vor die Kamera kommen. Das hier eingesetzte Industrie-übliche System kann mehr als 9000 verschiedene Dinge unterscheiden. Alle ersten Sichtungen werden dauerhaft als exemplarische Bestandteile dieser „geschlossenen Welt“ gespeichert.
Nach dem Einschalten findet es sehr schnell viele "low hanging fruit", also die ganzen vorhersehbaren Sachen die man in Innenräumen nun einmal antrifft. Je länger es jedoch läuft, um so schwieriger wird es, noch etwas Neues zu finden, und die Ergebnisse werden zwar seltener, dafür aber um so unvorhergesehener. Einmal, weil das Publikum sich provoziert fühlt, sich immer wieder Neues auszudenken oder vor die Kamera zu schleppen (die Installation appelliert an den Spieltrieb des Publikums und das anscheinend große Bedürfnis, „erkannt“ zu werden); aber auch weil das System irgendwann nur noch (aufschlussreiche und wunderbare) Fehlurteile produziert, wenn erst einmal alle korrekten Objekte erkannt worden sind.
Am Aufführungsort sollte also möglichst viel Betrieb herrschen. Ideal wäre ein Ort wie z.B. ein Foyer, zu dem die Menschen niedrigschwellig immer wieder zurück kommen können, so dass sie sich mit der Funktionsweise des Systems bekannt machen können und Zeit haben, sich eine Reaktion einfallen zu lassen.
Video auf Anfrage
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Der YouTube-Button funktioniert nicht. 🙂