Mikrowelle, Kühlschrank, ein Wasserkocher: dies sind Gegenstände, die uns im Alltag begleiten und diesen erleichtern. Verlieren sie ihre Funktionsfähigkeit, werden die ausgemusterten Apparate oft an den Straßenrand gestellt, in der Hoffnung, dass sich jemanden noch einmal mit ihnen beschäftigt.
Genau dieses tut Kihuun Park: Der Künstler trägt die aussortierten Gegenständen nach Hause, um sie forensisch zu untersuchen. In einem kriminaltechnischen Verfahren werden die gefundenen Objekte von Park mit einem feinen Pulver eingestäubt und mit einer UV-Lampe beleuchtet. Der Künstler hat sich die sonst in der Kriminalistik angewandte Technik angeeignet, um menschliche Spuren wie Fingerabdrücke, Flecken und Kratzer sichtbar machen zu können. In einem zweiten Schritt fotografiert der Künstler diese Hinterlassenschaften auf den Gegenständen in höchster Auflösung.
Kihuun Park entschlüsselt auf poetische Art und Weise den Lebensweg von Gegenständen, dabei hinterfragt seine Arbeit menschliches Konsumverhalten: das Ansammeln, das Nutzen und Verschleißen der Dinge ist ein Aspekt – auf der anderen Seite thematisiert die Arbeit die physische Bindung zwischen Besitzer*in und Gegenstand. Den Gegenstand wegzuwerfen löst dies Beziehung nicht endgültig auf, solange sich ein Fingerabdruck auf ihm befindet – Körper und Objekt bleiben bis zu Müllhalde mit einander verbunden.
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