Unnamed Tree 1999–∞
Unnamed Tree ∞ / ∞ ist ein fortlaufendes generatives Kunstprojekt, das 1997 begann. Es veranschaulicht biologische oder auch soziologische Wachstumsprozesse in künstlerisch-ästhetischer Weise.
Immanent wird gleichzeitig das Werden, Vergehen und Neuentstehen als Thema behandelt, das zu einer nie endenden Neuwahrnehmung des verwendeten Raumes führt.
Die Idee der Unnamed Trees wurde inspiriert durch den Begriff „Rhizom“ von Deleuze/ Guattari (1977) und von der Abhandlung „An unnamed tree“ von Howard Hull (1981).
Das Konzept der Unnamed Trees hat sich mittlerweile in vielen physischen und digitalen Formaten realisiert.
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Grundlage der Serie an Arbeiten unter dem Titel Unnamed Tree ∞/∞ ist ein Algorithmus, der drei Faktoren berücksichtigt:
Die Anfangslinie teilt sich nach einem vorgegebenen Zeitintervall zufällig in ein, zwei oder drei Äste. Dieser Vorgang wiederholt sich selbständig. So entsteht das Wachstumsmuster.
Je häufiger sich die Wachstumsintervalle fortsetzen, desto kürzer und kräftiger werden die neuen Linien, wodurch sie organischer erscheinen.
Der Algorithmus stoppt automatisch, bevor die Astenden in einem nächsten Schritt zu einem Viereck zusammenwachsen würden. Das Wachstum bricht ab und beginnt von Neuem mit einer Anfangslinie.
Die so generierten organischen Baumstrukturen werden von der Künstlerin seit 2004 bis heute in unterschiedlichste Medien übertragen: Stahlskulpturen, Siebdruckkompositionen, Taping oder Glasobjekte.
Nicht nur die Form bietet unendliche Varianten, auch beim Material gibt es keine Begrenzungen der Umsetzung.
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Die Wurzel der Unnamed Tree ∞/∞ Serie ist eine Programmierung. Mit der Fortentwicklung der Möglichkeiten der Programmierung, war es notwendig auch das Unnamed Tree Projekt zu aktualisieren.
Entstanden ist eine App, die es erlaubt, mittels AR Unnamed Trees als virtuelle Skulpturen an realen Orten zu pflanzen und diese über das Smartphone erlebbar zu machen.
Die letzte Erneuerung des Konzepts stellt die App dARwin(c) dar, mittels derer jeder eigene AR Skulpturen mit individueller Form und Materialität entwickeln kann, um sie virtuell im öffentlichen Raum zu errichten. Das Smartphone wird so zum Zeichenstift, zum formgegebenen Instrument eines partizipativen Kunstverständnis im 21. Jahrhundert.
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