Mein 3D-Modell zeigt einen Nachbau des Schlosses Fachsenfeld mit seinem Park, dem Skulpturen-Park und dem Teich in reduzierter Form und in meiner künstlerischen Interpretation.
Die um eine Industrie-Komponente erweiterte modellhafte Darstellung soll dem Betrachter vermitteln, wie wichtig es ist, die Geschwindigkeit, die unser modernes Leben beherrscht, zu reduzieren und sich auf die Natur und die Schönheit zu besinnen, um das richtige Maß zwischen den Welten zu finden. Es gilt, die „toxische Beziehung“ zu entschärfen.
Durch die Übertragung der Stromlinie von Flugzeugen auf ein Auto (Nachbau Mercedes SSKL auf der Startrampe) durch den Aerodynamiker Reinhard von Koenig, wurde einer der Grundsteine für Geschwindigkeit und damit auch für Industrialisierung und Technik geschaffen. Letztere „ziehen“ an der Natur und die Zerstörung auf beiden Seiten schreitet fort. Durch den Raubbau an der Natur, schwächen sich Industrie und Technik selbst, (die Gebäude des Industrieparks sind hier nur noch als Skelette dargestellt), die Ressourcen werden knapp. Auch das Schloss trägt bereits Schäden davon, wie man auf der Rückseite des Hauses sehen kann. Die Natur versucht, sich zu wehren, metaphorisch dargestellt durch zwei Schnecken, die mit aller Kraft versuchen, die Natur zu retten und sie an einen sicheren, hier natürlich imaginierten Ort zu bringen. Auch die Skulpturen sind bereits auf dem Weg: Auf der Flucht „zurück zu den Wurzeln“.
Meine Motivation das Werk “Toxische Beziehung” zu schaffen, liegt in meiner Biografie. Geboren und aufgewachsen bin ich in Stuttgart, Bad Cannstatt. Mein Vater war 40 Jahre lang in der Autoindustrie tätig, was meine Kindheit deutlich geprägt hat. Ich kam früh in Berührung mit Autos und Technik, aber eben auch mit der Natur, dem Schwarzwald, wo meine Großmutter wohnte, die sehr naturverbunden war. Mein Leben war, gleichsam wie in meinem Modell, zweigeteilt. Arbeiten und wohnen in der Stadt, Freizeit ausschließlich mit und in der Natur. Schon als Jugendliche sehnte ich mich danach, mein Leben „auszutauschen“, in der Natur zu leben, als Künstlerin zu arbeiten und die Stadt nur zu besuchen. Mit 30 Jahren bin ich aufs Land gezogen und habe dort fast 20 Jahre gelebt und gearbeitet. Aber auch hier war noch nicht der richtige Ort. Es trifft mich sehr, zu sehen, wie unbewusst Menschen mit unserem schönen Lebensraum umgehen, wie die Schnelllebigkeit unserer Zeit keinen Raum für das wirklich Wichtige mehr lässt und das Ungleichgewicht immer weiter zunimmt.
Heute habe ich es geschafft. Ich bin noch weiter zu den „Wurzeln unseres Seins“ vorgedrungen. Ich wohne mit meinem Mann im Welzheimer Wald, naturfremde Räume besuche ich nur noch sporadisch.
Ich bin Künstlerin, Tüftlerin und arbeite am liebsten mit Holz in meiner kleinen Werkstatt. Hier entstehen auch meine Windharfen (www.mystique-de-lange.de).
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