Regina Friedrich-Körner, Wuppertal
Prekäres Panorama
Es wirkt alles ein wenig provisorisch, die Geräte, gebrauchte Diaprojektoren und Overheadprojektoren, stehen in der Mitte des Raumes auf verschiedenen Kisten und Behältnissen, so als ob sie gleich wieder eingepackt und weiter transportiert oder eingelagert würden. Das warme Licht, das Brummen der Geräte und Klicken der Diakarusells verstärkt diesen Eindruck. Für einen Augenblick scheinen noch einmal die Lichter auf und zeigen ein Prekäres Panorama von unserer Welt. Ausgewählt aus einem Fundus an eigenem und gefundenem Bildmaterial (ausgemustertes Lehrmaterial, Dokumente, Fotografien aus dem persönlichen Bereich und von Reisen zu ehemaligen Kriegsschauplätzen, Kartonschnitte), werden die Bilder an die Wände, auf leere Leinwände, über gerahmte s/w Fotos projiziert.
Wie ein letzter Blick auf eine Welt, die mit aller Deutlichkeit zeigt, was wir Menschen mit ihr und was wir aus ihr gemacht haben.
Beispielhaft stehen die Bilder im Raum: das kleine Dia von den Urpferden (Lehrmaterial Biologie), die bäuerliche holländische Landschaft mit den noch heute sichtbaren Kriegsspuren des Atlantikwalls, der Mauerbau in Berlin (Lehrmaterial Politik, Geschichte), der Völkermord im ehemaligen Jugoslawien (Dokumentation aus Tuzla), bis zu den aufsteigenden schwarzen Vögeln, sie bilden ein Panorama von menschlicher Sehnsucht, von Verlangen und Versagen in einem nicht enden wollenden Kreislauf.
Prekäres Panorama 2017
Rauminstallation, Multi Media
4 Diaprojektoren, 4 Overheadprojektoren, Fotos, Dias, Folien, Karton, Holz, Ziegelsteine
Masse variabel, Ausstellungsansicht ArToll Kunstlabor, 10 x 5 x 4 m
Weblinks