Lange bevor es GPS oder auch nur Autos gab, wusste man, dass man Essen und einen Platz zum Schlafen finden wird, sobald man sah, wie sich ein Kirchturm aus der Landschaft heraus erhebt. Kirchtürme hatten daher in der Vergangenheit eine wichtige Funktion, die weit über das Religiöse hinaus ging. Schiller, Goethe und Proust haben über Kirchtürme als Orientierungspunkte für den Menschen geschrieben. In den Poldergebieten der Niederlande, den aus dem Meer zurückgewonnenen Landschaften, wurden Dörfer und damit ihre Kirchen auf einer Horizontlinie von etwa 4,7 km, der Sichtgrenze von einem 1,70 cm großen Mensch, angelegt. Aus dieser Faszination heraus habe ich in mehr als 10 Jahren rund 200 Kirchtürme in ganz Europa, und damit den Aufgang und Niedergang der höchsten Gipfel der europäischen Landschaft, fotografisch festgelegt.
Weblinks