


Rene Buttermann, 2020, Video; Neue Medien (3D-Digital Art)
Das Werk NEED befasst sich mit den Dichotomien und Konversionen von menschlicher
Vorstellungen und Ansprüche an die Natur.
In der heutigen Zeit steht die Menschheit der Natur ambivalent gegenüber. Mit steigendem
Bedürfnis nach ihrem Ursprung erwächst zugleich das Verlangen die Natur zu
modifizieren, um sie in unseren Alltag, für unsere Bequemlichkeit zu integrieren. Hieraus
entwickelt sich die zunächst als einleuchtend wirkende Idee nach einem virtuellen Ersatz.
Weil sich reale und virtuelle Räume überschneiden und weil die Menschheit sich nach
kürzester Zeit an Virtuelles, Digitales und Artifizielles gewöhnt hat, zeigt diese Arbeit einen
künstlichen Garten. NEED soll eine Art Fenster in ein digitales Paradieses aufzeigen. Ein
menschenleerer Garten, in einer galaktischen Umwelt wird von einem Schmetterling in
immer neuer Weise besucht und befruchtet. Im variationsreichen Loop verschmilzt in
NEED Realität und Fiktion in einem ungewissen anziehenden aber auch durch
offensichtliche Artifizialität abstoßenden Gefüge. Die Vision die Natur auf technische
Weise einzunehmen oder verbessern zu können wird hier hinterfragt. Kommt ein virtuelles
Naturerlebnis an ein reales ran, oder ist eine optimierte und imaginierte Natur sogar
beruhigender? Siehst du den Fehler in der Matrix?
Eine Absolution erteilt das Werk jedoch nicht. Der Betrachter ist gefragt sich
in meditativen Gedankenexperimenten autonom eine Antwort zu inzidieren.
Titel: NEED ist das Anagramm von EDEN und steht in Verbindung zur Englischen
Bedeutung need = brauchen: So wie der Schmetterling die Pflanze braucht, so wie der Mensch
die Natur braucht.
The work NEED deals with the dichotomies and conversions of human ideas and
demands on nature.
Today, humanity is ambivalent towards nature. As the need for its origin increases, so does
the desire to modify nature in order to integrate it into our daily lives for our comfort. From
this the idea of a virtual replacement, which initially seems plausible, develops. Because
real and virtual spaces overlap and because mankind has got used to the virtual, digital
and artificial in a very short time, this work shows an artificial garden. NEED is intended to
show a kind of window into a digital paradise. A deserted garden in a galactic environment
is visited and fertilised by a butterfly in upcoming new ways. In NEED, reality and fiction
merge in a varied loop in a structure that is both uncertainly attractive and, through its
obvious artificiality, repulsive. The vision of taking over or improving nature in a technical
way is questioned here. Does a virtual experience of nature come close to a real one, or is
an optimised and imagined nature even more soothing?
However, the work does not give an absolution. The viewer is asked to
incidate an answer autonomously in meditative thought experiments.
Title: NEED is the anagram of EDEN and is related to the English meaning need: As the
butterfly needs the plant, as man needs nature.