


“Lehrsprüche der Bauernschlauen” ist ein 12teiliger Gedichtzyklus, der durch zwölf interaktive Dioramen in AR erweitert wird.
Der Titel nimmt auf ironische Art und Weise Bezug auf den Bauernkalender, die 12 Teile korrespondieren mit den 12 Monaten.
Hierbei nimmt die Länge der Gedichte kontinuierlich ab: Hat das erste noch (ursprünglich) 12 Verse, die aber aufgebrochen und über die Seite verteilt werden, so hat das letzte nur noch einen – während die Dioramen immer komplexer werden: Ermöglicht das erste nur eine Interaktion, so ermöglicht das zwölfte zwölf. Jedem der 12 Gedichte wird ein Marker zugeordnet, der jeweils auf ein Diorama rekurriert.
Jedes Diorama steht thematisch mit den im jeweiligen Gedicht vorkommenden Motiven in Verbindung, erweitert diese aber auch visuell-narrativ. Die Ästhetik ist opulent-barock und surrealistisch gehalten, um den Charakter der teilweise im Stream of Consciousness gehaltenen Gedichte zu untermalen. Teils wird auch mit autobiografischem Material: So wird Sowjetästhetik zitiert, ein zerfledderter Bahnhof Zoo gezeigt, werden auf Reisen gesammelte Objekte in die Dioramen eingegliedert, verrätseln die als Marker genutzten Fotos die Erfahrung.
Das Nebeneinander urbaner und natürlicher Dinglichkeit schafft hybride Räume.
Die Dioramen besitzen einen quadratischen Grundriss und sind interaktiv: Berührungen der goldenen Kugeln triggern Sounds und Animationen.
Die Modelle sind größtenteils photogrammetrisch gescannte Objekte, die verarbeiteten Texturen sind der Realität entnommen.
Um andere Formen der Performance zu erproben wurden Teile des Körpers der Künstlerin gescannt und ebenfalls als Material für Animationen genutzt.
Präsentiert werden können die Dioramen als Plakatparcours, bei denen eines nach dem anderen aktiviert werden und gleichzeitig das Gedicht gelesen werden kann.
“Lehrsprüche der Bauernschlauen” entstand im Rahmen des Produktionslabors der AURORA School for ARtists des INKA-Forschungsgruppe an der HTW Berlin. Die Unterstützung erfolgte durch Dagmar Schürrer und Leonid Barsht.
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