Die "Insel der Zuversicht" – Collage mit Landkarten, hier mit Stadtplan von Paris, bezieht sich auf die Vorstellung eines Ortes, den wir zuweilen paradiesisch nennen, weil er in der Kunst als eines Zentren von Kultur und künstlerischer Entwicklung galt und immer noch gilt, aber gleichzeitig Ort von alltäglichem Leid, Verlorensein und brutaler Terroranschläge im Gedächtnis geblieben ist und bleibt – also dem Gegenteil eines Paradieses. Dennoch ist diese Stadt Ort der Sehnsucht nach einem Leben oder überleben für viele Migranten. Aber es geht in der abgebildeten Collage nicht um genau diese Stadt: vielmehr geht es um den Zustand der Zuversicht. Zuversicht ist hier nicht mit der Hoffnung gleichzusetzen, Überleben zu ermöglichen. Denn Hoffnung gründet sich meist nur auf einen diffusen Wunsch, auf das Entkommen aus einer Notlage. Zuversicht hingegen ist wachen Auges (daher das geöffnete Auge im Bild) und gründet sich auf reale Beurteilung und Wertung einer möglicherweise erfolgversprechenden Handlung. In diesem Fall des optimistischen Durchquerens eines Meeres, immer mit der Zuversicht, das Ziel zu erreichen. Wer aus einer Hölle kommt, für den ist fast jeder andere Ort ein Paradies. Hierbei ist Zuversicht notwendiges Überlebensmittel.
Peter Philips