I´ll be there, 2018
Die interaktive Installation besteht aus drei Monitoren, arrangiert in einer sakralen, Altar-ähnlichen Form, die auch an einen dreigeteilten Spiegel erinnert. Die betrachtende Person steht ihrem verdreifachten Video-Spiegelbild gegenüber, das durch Techniken von
Augmented Reality verändert wird. Ein sichtbares Raster zeigt eine durch die Software generierte Gesichtsvermessung (Face Tracking), die den Bewegungen des Gesichtes folgt. Sie symbolisiert den Blick der Technologie zurück auf die betrachtende Person. Über ein Touchpad, das zentral vor der Monitorinstallation steht, löst die betrachtende Person über Berührungen Audiosamples aus, die so zu einer antwortenden Stimme der Arbeit werden.
Die Audioebene besteht aus Bruchstücken von Lovesongs, die von einem Computer gesungen werden. Die Maschine scheitert an der Aufgabe die Emotionalität der Aussagen zu transportieren und produziert verzerrte eigenwillige Gesangsstücke. Die gesungenen Liebesbekundungen haben im Kontext der Arbeit eine zweite, eher unheimliche Lesbarkeit. So bekommen Textzeilen wie “I‘ll be there to comfort you”, “I’d love to spend each moment of the day with you” und “Oh can‘t you see you belong to me” etwas Bedrohliches.
Der spielerische Zugang ist ein Mittel, die betrachtende Person direkt einzubeziehen und eine aktive Auseinandersetzung zu provozieren. Ziel der Arbeit ist es, eine unheimliche Stimmung im Spannungsfeld zwischen freiwilliger, unschuldiger Selbstbeobachtung durch Technologie und
gezielter Fremdüberwachung beim Betrachter zu erzeugen.
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