«Hausschlachtung» 2011-2013/2017
analoge c-prints gerahmt, 52cm x 62cm und 62 x 52cm,Auflage von 5 Exemplaren
Die Serie «Hausschlachtung» entstand auf einem kleinen Hof in Bubenbach im Hochschwarzwald. Über Jahrhunderte wurde für den Eigenbedarf auf diesem Kleinbauernhof zwei Schweine und zwei Rinder gehalten und ein Schwein pro Jahr vor Ort geschlachtet. Die letzten drei Hofschlachtungen der Schweine konnte ich dort noch dokumentieren bevor die Tierhaltung aufgegeben wurde. Die Tradition des Hausschlachtens verschwindet völlig aus unserem Kulturraum in Mitteleuropa. In unserer immer stärker normierten und verwalteten Welt scheint eine naturnahe Lebensform im ländlichen Raum ein Phänomen einer vergangenen Zeit zu sein.
Jenseits der industriellen Tierhaltungs- und Verarbeitungsproblematik, die gerne ausgeblendet wird, wenn es um unseren eigenen Fleischkonsum geht, hat mich das Ritual des Schlachtens, das Handwerk des Fleischers interessiert. Die wertgeschätzte, großartige Qualität der Würste, der schwarz geräucherte Speck und die Qualität des Fleisches vom Schwein, das selbstverständlich gesamthaft verwertet wurde, waren für mich auch Ausdruck von Respekt gegenüber dem Tier, das sein Leben lassen musste für die Ernährung der Familie.
So ist meine fotografische Arbeit zur Hausschlachtung eine Hommage an (frühere) Lebensweisen, da nachhaltige Produktion und achtsamer Konsum von Lebensmitteln keine Utopie, sondern eine Notwendigkeit und in kleinbäuerlichen Strukturen der Dörfer auch
Teil der Kultur war.
Die Serie wurde analog fotografiert und geprintet.
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