Jana Zatvarnická, Gebetsbilder(2019-2020)
Beschreibung des Kunstwerks:
Für den Open Call ,,Willkommen im Paradies“ bewerbe ich mich mit der Arbeit ,,Gebetsbilder“. Die Arbeit besteht aus zwei teilen. Der erste Teil sollte einen Altar darstellen, der frei hängend im Raum ca. 8 Papierarbeiten als Vorhänge von Gebeten darstellt. Jede Papierarbeit ist 1 m Breit und 2,2 m Hoch und sie füllen einen Raum von ca. 25 qm. Die Hängung- Möglichkeiten, die Menge der Arbeiten und der Raum den sie ausfüllen, ist natürlich flexibel, dadurch das es um eine ort-spezifische Installation geht. Der zweite Teil ist ein Video, in dem diese Installation von Papierarbeiten digitalisiert war. Es funktioniert entweder als selbstständige Arbeit oder im Kombination mit der Installation des Papierarbeitens. Dadurch das sich der Schwerpunkt meiner künstlerischen Arbeit auf Religion und das Sakrale bezieht, ist für mich dieser Wettbewerb sehr herausfordern.
In der Arbeit ,,Gebetsbilder“ ist mein Ausgangspunkt die geistig-historischen Prozesse in unserer Gesellschaft und wie ich jene in meine Arbeite einfüge und mit den autobiographischen Elementen kombiniere. Die Hauptgedanke befasst sich mit dem Technologisierung und Digitalisierung unserer Gesellschaft und forsch die Grenze wie ,,echt oder real" die geistige Erfahrung durch dargestellte Raum oder Video erlebt oder vermitteln sein kann. Die Arbeit kreiert ein sichtbares Raum, der als Mythos dargestellt sein kann. Die schlägt die Brücke zum Ursprung und Kern der Menschheit. Diese Arbeit stellt das Bedürfnis nach Berührung und nach der Körperlichkeit dar. In den Papierarbeiten arbeite ich meistens mit meinen Körperabdrucken und Ur-Symbolik. Ich spiele mit der Symbolik der archaischen Sprache die als Abstrakter Moment in meiner Arbeit erscheint. Deswegen lasse ich mich oft von prähistorischer Höhlenmalerei und Religion-Symbolik verschiedener Kulturen inspirieren. Weil diese für mich als Symbol und auch als Anfang des abstrakten Denkens wirkt. Der Pinselstrich ist stark auf Gestus oder auch Abdrücke reduziert. Statt dem Pinsel benutze ich auch andere Werkzeuge z.B. Haare, meinen Körper etc.. Also am Ende ist
es nur die Spur die bleibt. Die Körper- abdrucke symbolisieren gleich- zeitig die Präsenz der Essenz eines menschlichen Körpers. Der Titel ,,Gebetsbilder“ bezieht sich auf das beten. Beten wird von mir als Akt verstanden, bei dem die Stimme des ,,höheren“ durch unserer Körper durchfährt. Also physisch sind wir present aber unsere Körper ist nur das Medium für die universelle Stimme. Der Prozess der Entstehung meines Werkes ist ein performativer Akt. Der performativer Akt ist für mich ein Äquivalent zum beten. Also die Werke selbst sind wie eine Spur nach dem performativen Akt, Spur nach beten. Es geht mir darum, eine Situation herzustellen bei der, der Betrachter einen Vorhang vor sich hat der nur Spuren=Essenzen durchscheinen lässt. Der Vorhang kann ein Objekt, dass etwas versteckt oder im geheimen lässt symbolisieren. Dem Betrachter lade ich ein sich an meine Arbeit aktiv zu beteiligen. Ich gebe ihm keine Anweisung wie er meine Arbeit wahrnehmen soll. Ich gebe ihm nur ein offenes Raum, mit leichte Symbolik und Navigation. Am Ende geht es um seine eigene persönliche Erfahrung.
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