


Papier, Sprühfarbe, Graphit, Öl auf Leinwand, 190 x 210 cm, 2020
Die Natur hatte schon immer einen starken positiven Einfluss auf uns Menschen. Wer durch Wälder, Gärten, Felder spaziert, dem Rauschen der Vegetation lauscht und den Blick über die Flora streift, der tut Körper und Seele etwas Gutes. In Elements möchte ich diese reine, positive Energie einfangen und zelebrieren. Durch die intensive Verwendung von Farbe können die Elemente Wasser, Licht, aber auch Farben, Gerüche und die Gicht buchstäblich wahrgenommen werden.
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Meine Arbeit ist eine Beschäftigung mit unserer Umwelt, mit Naturphänomenen und physikalischen Kräften.
Dabei ist die Malerei mein primäres Medium, bei dem ich über den Farbton, die Stärke des Pinselauftrags, die Schichtung, die Komposition und die Fragmentierung des Motivs eine extreme Energie und Spannung erzeugen kann. Diese Emotionalität der Malerei ist für mich nicht nur ein Weg, das Analytische erfahrbar zu machen und das Rationale zu verstofflichen, sondern auch das Nüchterne der Naturwissenschaften in Gefühl und Poesie zu übertragen.
Inhaltlich gründet meine Kunst zum einen in meiner tief empfundene Faszination und Wertschätzung der Natur, die meine Kindheit in fast unberührter, noch intakter Landschaft der Masuren geprägt hat, zum anderen in der Reibung an wissenschaftlichen Quellen und Exponaten in Museen und Bibliotheken. Stipendien in Texas und Island ermöglichten mir auch die Erfahrung außergewöhnlicher Phänomene, jenseits meines mitteleuropäischen Horizonts.
Wenn ich den dortigen komplexen physikalischen Erscheinungen, wie gewaltige Gewittern mit violetten Blitzen in der Wüste oder grün leuchtenden Nordlichtern Ausdruck verleihe, verstehe ich mich selbst als Forscherin und mein Atelier als Labor. Die systematische Konzeption meiner Bilder im Studio, in die das Ergebnis meiner Recherchen und Empfindungen einfließen, bleibt dabei offen für „kultivierte“ Zufälle im kreativen Produktionsprozess und im Resultat vergleichbar einem Essay.
Auch wenn die WissenschaftlerInnen mit der rationalen Sprache der Mathematik operieren, verbindet uns im Ergebnis die Fähigkeit, signifikante Verschiebungen in Gesellschaft, Politik, im Sozialen und nicht zuletzt in der Natur im Ganzen wahrzunehmen und zu artikulieren. Kunst und Wissenschaft verbindet der stetige Prozess einer Suche nach einem tieferen Weltverständnis. Uns beiden gemeinsam ist das Bewusstsein um die prekäre Lage dieser vom Menschen in ein Ungleichgewicht gebrachten Umwelt, für die ich auch durch die Integration naturwissenschaftlicher Aspekte sensibilisieren will.
Mir geht es dabei um die Liebe zu Natur und zum Erhabenem. Mir geht es um die Fähigkeit und Stärke des Menschen, gerade in heutigen Zeiten des Ringens um Werden und Vergehen, Streben und Scheitern, Schützen und Zerstören, die Natur als unsere wertvolle Lebensgrundlage zu bewahren und für sie zu kämpfen.
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