Was machen Schweine, wenn sie selbst entscheiden können? Im Land der Tiere leben gerettete Schweine so selbstbestimmt wie möglich. Im 25.000 qm großen Schweineland haben sie saftige Wiesen, Sandflächen, Hügel, Suhlen, Wald und mehrere Strohbetten zur Verfügung. Grasen, Baden, Entdecken, Verstecken, Sonnen, Rennen, Dösen, Wühlen, Freundschaften pflegen, mit der Familie sein, Menschen begegnen, Hierarchien ausdiskutieren – die zwölf Schweine gestalten sich ihren Tag neben festen Frühstücks- und Abendessenzeiten selbst.
Jedes gerettete Schwein bringt eine eigene Geschichte mit. Auf den Bildern zu sehen:
Hanna mit ihren Kindern
Hanna hat viereinhalb Jahre als "Zuchtsau" gelebt und etwa 100 Ferkel auf die Welt gebracht, die ihr nach vier Wochen wieder weggenommen wurden. Bei ihrer Rettung 2021 konnte sie ihre drei schwächsten Ferkel mit ins Land der Tiere nehmen. Die Familienbande ist eng. Hanna erlebt im Land der Tiere zum ersten Mal, wie es ist, sich um ihre Kinder kümmern zu können und sie aufwachsen zu sehen. Auch anderen Bedürfnissen kann sie endlich nachgehen, wann immer sie möchte.
Anni auf dem Hügel
Anni wurde 2016 als untergewichtiges und krankes Ferkel in einem Schweinezuchtbetrieb geboren. In der Tierindustrie werden Schweine wie Anni als "Kümmerling" bezeichnet. Weil sich ihre Aufzucht für die Betreiber*innen nicht lohnt, werden sie in den ersten Lebenswochen getötet. Anni konnte gerettet werden – und verbringt heute den Tag so, wie sie möchte. Zum Beispiel mit einem Nickerchen auf dem Hügel, den Rücken gewärmt von der Sonne.
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