In meinen persönlichen freien Arbeiten befasse ich mich viel mit dem Einfluss der unglaublichen Bilderflut, die uns heute als Kreativer online überschüttet. Ein digitaler Supermarkt der so grell leuchtet, dass man sich stundenlang verlieren und hin flüchten kann. Das Thema der Ausstellung hat mich angesprochen, da ich mich in meinen freien Arbeiten genau dort mittendrin befinde: Auf den ersten Blick wirkt alles paradiesisch happy und kawaii (japanisch für super süß). Jedes einzelne Objekt wirkt aber gleichzeitig als wäre es aus einem Supermarkt, künstlich hergestellt und abgepackt. Die Farben sind inspiriert von einer amerikanisch, japanischen Essens und Verpackungs Kultur die grell leuchtet und spaß macht. Dahinter allerdings verbirgt sich, wie weit wir weg sind von dem ursprünglichen der Natur. Genau darin besteht die Faszination: ich selbst liebe diese bunte grelle Supermarkt Welt und finde sie gleichzeitig unglaublich gruselig und weiss, dass sie wenn wir nicht neue nachhaltige Wege finden, diese auch unser verderben sein kann.
Alle drei Arbeiten gehören zu derselben Reihe an der ich schon lange arbeite, die ich unterbewusst weiter führe ohne dabei immer genau zu wissen warum ich welche Motive kombiniere. Jedes Mal reagiere ich skizzenhaft auf Dinge die ich online sehe und digitalisiere sie anschließend.
Ein weiterer wichtiger Punkt in meiner Arbeitsweise ist die internationale Zusammenarbeit mit anderen Designern/Artists. Meist treffen wir uns "nur" online/ digital und erstellen dann gemeinsame Konzepte. So z.B wie in Digital Food 2: Diese Arbeit ist während des Lockdowns entstanden in Zusammenarbeit mit der in Tokyo lebenden Künstlerin Yuri Ichimura.
Bisher existieren meine Arbeiten nur online und in digitaler Form. Ich fände es sehr spannend diese auf Monitore "live" aus Instagram in einer Ausstellung zeigen zu können. So das die Social Media Plattform als Leinwand in einem Museum zu sehen ist. Und die Frage die ich mir immer öfter stelle : Kreieren wir bald alle nur noch Arbeiten für unsere social media Plattformen statt für reale Orte? Der digitale Raum in einem analogen. Das was das NRW Forum in den letzten Jahren schon sehr inspirierend behandelt hat, finde ich in dem Zusammenhang sehr spannend.
Auch das verschwimmen der Grenzen zwischen Kunst und Design und dessen Zusammenkommen. Auch das ist für mich "Next Museum" und das NRW Forum. Denn im Endeffekt ist es das, was trotz aller Kritik, Social Media allen bietet: Alle kreativen Disziplinen treffen dort aufeinander und finden Austausch.
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