


Back to Nature; Dinge in die Natur tragen
Als ich in den Sommerferien gelangweilt das von uns gemietete Ferienhaus untersuchte, fiel mir eine Badematte ins Auge. Es war eine Matte, die man in die Wanne legt, damit man gefahrlos ein- und aussteigen kann. Sie war aus vielen kleinen transparenten Plastikstücken zusammengesetzt, die wie Kiesel aussehen sollten. „Ach so“, dachte ich, „man soll sich in der Badewanne fühlen, als ob man in einem Bach läge, auf dessen Grund man die Kieselsteine sehen und spüren kann. Wunderschöne, saubere Steine in klarem Wasser“. Mir kam es ein wenig absurd vor, die Sehnsucht nach Natur auf diese Art zu stillen, während die Natur überall auf der Welt vernichtet wird.
Ich fragte mich, ob es innerhalb einer künstlerischen Auseinandersetzung nicht umgekehrt Sinn machen würde, die künstlich erzeugte Natur zur lebendigen „echten“ Natur zu bringen. Als Zeichen für „das, was bleibt“, wenn alles andere vernichtet ist. Oder auch, um die wenige übrig gebliebene Natur zu mehren.
Die der Natur nachgebildeten Gebrauchsgegenstände könnten als Simulacren fungieren. So, wie es bei Androiden geschieht, die, per Definition, allerdings nur Menschen ähnlich sind.
Normale Alltagsgegenstände, die Nachbildungen von Pflanzen, Steinen und Tieren darstellen, wurden von mir an Orte getragen, an denen man ihre echten Pendants vermuten würde. Als temporäre Skulpturen wurden sie in ihrem „natürlichen Umfeld“ von mir fotografiert. Auf den Bildern erscheinen sie wie „Androiden“, die ein eigenes Selbstbewusstsein entwickeln.
Nicht wissend, dass sie Simulacren sind, stellen sie die gleichen Fragen, die alle von uns bewegen: Wo komme ich her? Wo soll ich hin? Wieviel Zeit habe ich noch?
Die gesamte Arbeit umfasst 12 Bilder. Sie werden gerahmt in der Größe 70 cm x 105 cm präsentiert.
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