Ist die Würde des Menschen unantastbar?
Im Gartensaal des Herrenhauses Cromford setzen sich vier Tänzer*innen mit ihrem Verständnis von Würde auseinander. In Arbeiteroveralls gekleidet, bilden sie einen deutlichen Kontrast zu dem prunkvoll eingerichtet Raum, der einst durch Kinderarbeit im 18. Jahrhundert ermöglicht wurde. Die diverse kulturelle Herkunft der Tänzer*innen unterstreicht eine verschiedenartige Auffassung von Würde und Menschenrechten.
Die Vielschichtigkeit der Thematik wird zudem mit Hilfe von Fraktaltechnik unterstützt. Hierzu interagieren die Tänzer*innen mit einer separaten Kamera, welche direkt vor einem Monitor platziert wurde und das gefilmte auf diesem wiedergibt. Durch die Trägheit der Bildübertragung kommt es zu einer Zeitverzögerung der Choreografie und kreiert so neue Bewegungsansätze. Es entsteht ein Kaleidoskop so vielseitig, wie das Verständnis von Würde, eine intime Parallelwelt der Tanzenden. Beim Filmprojekt “Würde” haben wir uns mit dem Begriff der Digitalität in der Bewegung auseinandergesetzt. Dies hat uns geholfen ein neues Verständnis von Würde jetzt, heute und in der Zukunft zu beleuchten. Es handelt sich um ein Thema, das mir nicht nur vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine unter den Nägeln brennt, sondern generelle Aktualität für Politik und Gesellschaft hat.
Der Film entstand vergangenen Oktober und wurde mit dem “Best Film Choreographed” Award beim 5th Music Film Festival in Los Angeles ausgezeichnet. Ich arbeite als Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin und studiere aktuell berufsbegleitend Tanz an der Sporthochschule Köln.
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