Videoinstallation / Filmische Installation. 2020.
Basiert auf dem Film von Arturo Sayan ''Der Rückzug ohne Lied''
Artist Statement von Arturo Sayan:
Die Kunst nimmt in meinem Leben nicht die Stellung klassischer Arbeit ein, sondern drückt sich in meiner gesamten Lebensweise aus. Während meines ersten Studiums in Armenien habe ich mich bereits professionell mit Theaterregie auseinandergesetzt. Diese kulturell-ästhetischen Erfahrungen verknüpfe und vertiefe ich mit dem Medium des Films. Meine Theater- und Filmprojekte bilden eine Art Collage, eine experimentelle Vermischung der Vielzahl heterogener Genres. Hauptsächlich bin ich mit verschiedenen Perspektiven diverser Filmgattungen wie Dokumentation, Essayfilm, Elementen des Spielfilms bzw. der Mockumentary beschäftigt. Im Rahmen meiner Projekte wird oft zeitgenössische Kunst in einer Form realisiert, die experimentelle Videokunst, Performance und digitale Medien vereint.
Beschreibung des Filmes:
Der Roman von S. Schahnur erzählt die fesselnde Geschichte eines aus Konstantinopel
stammenden Armeniers, der wegen des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich
nach Paris eingewanderte. Der Film ist aber keine klassische werkgetreue Verfilmung des
Romans. Ein Teil der Texte und Gedanken der Hauptfigur stammt aus dem Buch, das sich
hauptsächlich mit den Heimatvorstellungen, den kulturellen Traditionen und Bräuchen,
Familienwerten, Vorfahren und dem Schicksal des armenischen Volkes befasst.
Die grundlegende Problematik der Migration ist hier besonders wichtig. In diesem Fall erzähle ich
in der Rolle des Autors indirekt und subtil eine, an die poetischen Passagen des Romans
angelegte, eigene Geschichte. Es geht mir primär darum, ausgehend von der literarischen
Vorlage, meine eigene Migration zu hinterfragen. Dabei stehen die Fragen, welche Erinnerungen
ich mit meinen Vorfahren verbinde und welche Art der Kommunikation ich mit meiner Familie
ausübe, im Vordergrund.
Weblinks