Das digitale Kunstprojekt des Mixed-Media-Künstlers Gunther Lill entstand im März 2022 und ist eine individuell gestaltete Software-Einzelanwendung. Sie enthält eine fortlaufende Animation und thematisiert ganz bewusst den fürchterlichen kriegerischen Überfall Russlands auf die Ukraine. Mittels Grafik, digitaler Bildbearbeitung und Programmiertechnik wurde ein Einzelwerk digitaler bzw. algorithmischer Kunst geschaffen, das das aktuelle Zeitgeschehen und die Solidarität mit den betroffenen Menschen so einfach, so eingängig und so appellativ wie möglich visualisiert. Dem Künstler ist wichtig, dass möglichst viele Menschen an den schlimmen Ereignissen in der Ukraine menschlich Anteil nehmen und dazu öffentlich eine deutlich ablehnende Position beziehen.
Das digitale Objekt enthält zwei Darstellungsfunktionen: Die Anwendung kann nach erfolgter Installation als Screensaver / Bildschirmschoner verwendet werden, aber auch direkt durch Anklicken eines Icons gestartet werden. Die Endlosschleife des Programms kann jederzeit durch Mausbewegung oder beliebige Tastatureingabe beendet werden. Die Darstellung ist alternativ auch als hochauflösende Videodatei verfügbar. Das Werkstück ist in eine Mehrfachkombination aus Analogschutz, Digitalschutz, Katalogisierung und Registrierung eingebunden. Somit sind Echtheit und Authentizität des Programms und der Darstellung jederzeit identifizierbar und verifizierbar.
Bezug zum Open Call:
Die vorliegende digitale Animation ist zeitgenössische Kunst, weil die Gesamtdarstellung einen nicht alltäglichen, nicht gewöhnlichen Gehalt hat, ein hochaktuelles Thema behandelt, Aussage, Charakter, Intention und Zielsetzung hat und sogar überregionale politische Aspekte in sich trägt. Das individuelle Werkstück digitaler Kunst kann ein wirksames, mahnendes Instrumentarium sein, um beispielsweise Missstände aufzuzeigen und Impulse zu geben, um diese zu beseitigen. Die visuelle Darstellung fügt sich in den Aufruf der Kuratorin Vesela Stanoeva ein, die Realität mit Hilfe digitaler bzw. algorithmischer Kunst auch auf politischer, gesellschaftlicher sowie Krisenebene anzusprechen, zu hinterfragen und dabei auch ein Gefühl der Verortung, der Mitmenschlichkeit und der Zu(sammen)gehörigkeit deutlich werden zu lassen.
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