Transit ist ein Porträt eines Mannes, der auf dem Dach seines Autos die Yoga-Übung der Hase praktiziert. Das Auto ist horizontal aufgeschnitten, sodass der Eindruck entsteht, dass das Auto im Boden versunken ist. Das Autodach sockelt die Skulptur und verschmilzt dabei sowie farblich als auch durch die runde Form der Pose mit ihr. Die graue Steinzeugmasse, aus der der Mann modelliert ist, hebt sich nur minimal von dem silbernen Autolack ab.
Die Skulptur verweist auf den Vanlife-Hype: junge Menschen, die sich auf der Suche nach Sinnstiftung und Spiritualität mit ihrem Auto auf die Reise begeben. Ein gewaltiges Angebot an Gadgets und Zubehör verspricht verheißungsvoll das Leben im Einklang mit der Natur.
Auch das Phänomen von Rainbow Gatherings zeigt deutlich, wie viele junge Menschen eine große Sehnsucht nach der Entschleunigung des Alltags, einer identitätsstiftenden Gemeinschaft, Spiritualität in der Rückbesinnung auf das Wesentliche und einer Verbindung zur Natur haben. Die „Regenbogen Treffen“ versprechen diese Bedürfnisse zu stillen, greifen dabei allerdings oft unreflektiert auf angeeignete Rituale zurück.
Unsere Region ist von der Automobilindustrie geprägt, Technologie und Konsum bestimmen unsere Identität. Die skurrile Verschmelzung karikiert die Auswirkungen dieser Industrie auf den Menschen und seine Bedürfnisse.
Umsetzung:
Die Skulptur soll ca. die Maße 230 x 120 x 130 cm haben. Das Autodach wird von einem Schrott-Auto abgeflext, die angeschnittenen Fenster werden separat angefertigt und eingesetzt, da sich das original Autofensterglas nicht zuschneiden lässt. Das genaue Modell des Autos ist von der Verfügbarkeit abhängig. Der Mann ist ebenfalls lebensgroß und wird durch Abform-, sowie Aufbautechniken aus Ton wie bei unserer Arbeit „Western Gods“ (PDF Seite 12-14) modelliert. Die Glasur wird mit dem Lack des Autos abgestimmt. Die Umsetzung soll noch dieses Jahr stattfinden.
Weblinks