„Die mythische Zeit ruht wie ein Bild. Die geschichtliche Zeit hat dagegen die Form einer Linie, die auf ein Ziel zuläuft oder zurast. Entschwindet der Linie die narrative oder teleologische Spannung, so zerfällt sie zu Punkten, die richtungslos schwirren. Das Ende der Geschichte atomisiert die Zeit zu einer Punkt-Zeit. Der Mythos wich ehemals der Geschichte. Das statische Bild wurde zur fortlaufenden Linie. Geschichte weicht nun Informationen. Diese besitzen keine narrative Länge oder Weite. Sie sind weder zentriert noch gerichtet. Sie stürzen gleichsam auf uns ein.“
Aus „Duft der Zeit“ von Byung-Chul Han.
Raum-Zeit Gewebe, 2018, 150 x 180 x 25 cm, Digitaldruck auf Taft, Garn, Eisen
Sissy Schneider (*1993) beendete 2016 ihr Studium an der Folkwang Universität der Künste mit dem Abschluss Bachelor of Arts. Seit 2017 studiert sie an der KHM in Köln. Sissy Schneider hat ihre Arbeiten bei verschiedenen Einzelausstellungen, wie zum Beispiel im Kunstverein Soest, in der GEDOK in Lübeck, dem CASE Projektraum und der Moltkerei Werkstatt in Köln, sowie bei einer Reihe von Gruppenausstellungen, z.B. im Projektraum Meinblau Berlin, im UG des Museum Folkwang in Essen, im Kunstverein Duisburg, sowie in weiteren Gruppenausstellungen in Tiflis, Montepulciano, Düsseldorf, Berlin, Leipzig, Hamburg und Essen gezeigt. Im Jahr 2016 wurde ihre Arbeit mit dem Folkwangpreis ausgezeichnet. 2019 erhielt sie ein Aufenthaltsstipendium des Kollegs für Kunst und Musik in Montepulciano, sowie ein Aufenthaltsstipendium der GEDOK Schleswig-Holstein. 2020 wurde ihr eine Förderfläche im Rahmen der C.A.R in Essen zugesprochen. Sie lebt und arbeitet in Köln.
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