


Die Rauminstallation ist Teil des Themen-Zyklusses ein Leben | Mutter.Natur, der sich in verschiedener Weise mit einer -nicht nur auf den eigenen Lebenslauf und persönliche Erkenntnisse bezogene und beschränkte- Darstellung der menschlichen Selbsterfahrung und seinen Umgang mit seiner eigenen und der ihn umgebenden Natur beschäftigt.
Diese Reflexion über den Umgang des Menschen mit Brüchen und Problemstellungen und seine Fähigkeit zur Resilienz ragt in Umsetzung und Konzept bis hinein ins Mythologische. Die Absicht, dabei auch durch die Materialwahl die verborgenen Anteile von Entwicklungsprozessen zu berücksichtigen und zum Ausdruck zu bringen, wird zum Beispiel in aufgebrochenen Strukturen und der Arbeit mit Licht sichtbar. Selbst verfasste Texte werden teils offen gezeigt, so kann sich der Betrachter vor die Aufgabe gestellt sehen, die Aussage der Werke zu enträtseln.
Die Auszüge aus Lukrez´ Werk und der Bibel sind als Stellvertreter zweier ambivalenter Weltbilder zu sehen, assoziative Handschriften stellen die Wesenszüge und Gedanken des Protagonisten dar und mit dem Betrachter in Dialog zu kommen. Die in diesen Texten in größeren Lettern gedruckten Textabschnitte aus „de rerum natura“ stellen eine Einstiegsmöglichkeit für den Betrachter dar, sich mit der Thematik des Werkes zu beschäftigen.
Satzteile wie: „Und dies rühret daher, dass der Seele Natur nicht erkannt wird:“ weisen auf die thematisierte Suche und die Einsamkeit der Natur, als ausgebeutete nur noch als Resource begriffene hin. Das „Also magst du auch selbst in diesen Dingen erforschen“ ist als Aufruf zu verstehen, eigene Erkenntnisse zu den Möglichkeiten im Umgang mit der Natur zu entwickeln.
Die folgende Schutzbeschwörung „Keine Gewalt kann je den uranfänglichen Teilen Etwas entreißen;“ ist gleichzeitig Leitbild, das dem Menschen die Hoffnung auf eine Sinnhaftigkeit der Rettungsversuche der Natur und des Planeten erhalten soll. Gleichzeitig wird mit „was einmal verändert aus seinem Wesen hinausgeht, Stirbt in dem Augenblick als das, was es eben zuvor war.“ betont, dass es sich bei dieser Rettung sehr wahrscheinlich um einen aus der Evolution der Natur und der Menschheit hervorgehenden, auf die Zerstörung folgenden Veränderungsprozess handeln wird.
Dann ist das „Wunder“ geschehen und eine „Wiedererneuerung“ ist möglich.
Weblinks
…starkes Bild, gerade auch weil es nicht zu (be)greifen ist.