
Künstler: Theo Kull
Jahrgang 1959
Studium
1999-2003
Universität der Künste, Berlin
Master of Arts
In den Neunzigern wurde mir im Biergarten des Ulmer Zelts durch Margit und Thomas Graßmann ein Künstler vorgestellt: „Des isch dr Kulli, der isch Künschdler“. Ein Gespräch über Kunst kam dann nicht in Gang, Herr Kull war nicht sehr mitteilsam. Als Berufwunsch gab er „Astronaut“ an.
Ein paar Jahre später bekam ich von Graßmanns eine Leuchtkasten von Theo Kull geschenkt. Beim Besuch einer Ausstellung kamen weitere dazu. So lernte ich den Künstler doch noch näher kennen, ihn und seine Arbeit schätzen.
Im Jahr 1999, vor nunmehr 22 Jahren also, zog Kull nach Berlin um. Da er dort keine angemessenen Lagermöglichkeiten für seine Kunst hatte, beschloss er, den größten Teil seines Bestands zu vernichten.
Das tat mir in der Seele weh. Mein Mann und ich beschlossen, den Werken Asyl zu gewähren, wir boten Lagermöglichkeiten in unserem Haus an.
Aus diesen Lagerbeständen stellten wir dann auch eine Ausstellung zusammen, die wir im November/Dezember 2000 in unserem Privathaus zeigten.
Jahre später konnten Theo Kull seine Arbeiten wieder abholen. Ein Teil allerdings hatte durch Erwerb eine neue Heimat bei uns gefunden.
Mein Lieblingsobjekt ist „Großes Objekt mit blauem Glase“. Es muss so hängen, dass Licht hindurchfällt, denn dann leuchtet das tiefe Blau des Glases überwirklich in seinem zart-rostigen Drahtgehäuse: Ein Weltenrätsel.