Form Perform
Internetseite, Buch, Fotografien und Videos, (multimediale Installation), 2020
Lieber Filip, ich habe eine sehr generelle Frage: Was denkst du von dem Satz, den Leute so oft sagen, wenn sie nach dem Unterschied zwischen Design und Kunst gefragt werden? Ich meine diesen: „Design ist die Lösung eines Problems“. Ich habe immer ein Problem damit, irgendwie.
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„Form Perform“ ist eine künstlerische Recherche zu den Sprachen des Performativen. Traditionelle Begriffe sind heute nicht mehr geeignet, um neue dynamische Realitäten zu erfassen. Anstelle abgeschlossener Formen, wie man sie aus der Moderne kennt, stehen heute im Zeichen der Postmoderne offene Räume. Von der „guten Form“ bis hin zu ihrer Dekonstruktion werden Trans-form-ationsprozesse nachgezeichnet und vor allem in Bezug zu dem Arbeitsfeld des Designs gesetzt. Wenn die Form in einer Krise steckt, dann kann Design nicht mehr länger als eine funktionale Lösung für ein Problem gesehen werden. Was können stattdessen Möglichkeiten performativer und forschender Designpraxis sein?
Angefangen bei einem Online-Glossar und einem Buch, in denen in Konflikt geratene Begriffspaare wie „Funktion/Fiktion“ neu verortet werden, entsteht nach und nach eine multimediale Arbeit, die sich als ein lebendiges Archiv begreift. „Form Perform“ zielt dabei auf keine Endform ab und bleibt wie die Performance wandelbar. In einem nächsten Schritt soll sie in die materielle Welt gelangen. Sie kann dabei jede Form annehmen: Tapete, Kleidungsstück, Skulptur oder Literarischer Text. So spielt diese Arbeit mit dem in Mode geratenen Begriff des Performativen und hinterfragt ihn gleichzeitig mit einem lächelnden Auge.
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Katherina Gorodynska (*1992, Odessa, Ukraine) hat ihren Abschluss in Design an der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf gemacht. Sie lebt in Köln und arbeitet seit Jahren als freischaffende Designerin und Kulturschaffende. So hat sie unter anderem den Kölner Off-Space „Niehler Freiheit e.V.“ mitbegründet, organisiert und kuratiert das „Kurzfilmfestival Köln“ mit und hat in diesem Jahr die solidarische Online-Galerie „Kulturgenerator“ ins Leben gerufen.
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