


Titel: Drop Tree (Chamaechorie)
Jahr: 2020
Materialien: Baumteile, Holz, Holzkitt
Maße: L 150 x B 80 x H 80 cm
Die Arbeit gehört in meine Werkgruppe der „Chamaechorien“.
In der Natur sind Chamaechorien eine Pflanzenfamilie, die nicht Ortsgebunden ist und deren Vertreterinnen mittels Wind und Wetter umhertreiben.
Die Basis dieser Skulptur bildet ein Baumstumpf mit Wurzelansatz. Die Wurzel flechtet sich dabei um einen immer enger werdenden Kreis, der letzten Endes in das Innere des Stumpfes verschwindet. (BILD 3)
Dieses bemerkenswerte Fundstück erweiterte ich ab den gekappten Wurzelenden um eine Struktur aus Platanenästen (Bild 2), ohne sie rückgreifend als fundamentbildend und funktional auszuformen. Vielmehr entlaste ich den Baum um das Narrativ des Ursprünglichen, Standhaften und Ortsgebundenen, dass ihm in der Geschichte oft mit zweifelhaften, nationalistischen Antrieben aufoktroyiert wurde.
Die Plantanenäste konnte ich in den letzten Sommern vermehrt unter den Bäumen finden. Erste Anzeichen des Klimawandels, denn die Bäume werfen die vertrockneten Äste ab. Ein, in seiner Dimension, recht junges Phänomen und somit ein neues und stark aufgeladenes Naturmaterial.
Das gegenüberliegende Ende des Stumpfes scheint gekappt zu sein und eine hölzerne Substanz quilt bzw. tropft heraus. Sie ist aus der Ware Holz hergestellt, die aus dem Baustoffhandel stammt. Sauber und gerade geschnittene Bretter, von mir so weiterverformt, dass sie zu Tropfen scheinen (Bild 1 und 3).
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