Das Gemälde ,,Die Begierde der Unseren“ entstand im Frühjahr Jahr 2019. In der Bildmitte ist eine schwangere Frau mit geschorenen Kopf zu sehen, die eine Kerze auf der Schulter trägt. Aus dem linken und rechten Bildrand, drängen sich wurmartige Köpfe in die Bildmitte und versuchen mit ihren ejakulierenden Penissen, die Frau zu begatten bzw. zu befruchten. Dieses Bild mutet im ersten Moment hochgradig misogyn und sexistisch an, und wirkt in seiner Darstellung provozierend und schwer auszuhalten. Vor allem gleicht der Titel ,,Die Begierde der Unseren“ einer Zumutung, da auch dem Betrachter indirekt unterstellt wird, dass er derartige Begierden in seinem Unbewussten hegt. Andererseits nimmt dieses Bild auch auf eine jahrhundertelange Tradition Bezug: Die männliche Sicht der Frau in der bildenden Kunst. Dieser Blick ist geprägt von einer bewussten Degradierung der Frau, als sexuelle aufgeladenes Objekt, als lustvolle Fantasie, als mythologische Amazone oder als bloße Muse. Nur wenige Frauenpostionen ( Judith Leyster, Artemisia Gentileschi oder Angelika Kauffmann) haben es überhaupt geschafft, sich in Zeiten von Unterdrückung unter fehlender Emanzipation, in einem von Männern dominieren Berufsbild zu etablieren. Diese Arbeit zielt unter anderem genau auf diesen Missstand ab, der sich nun innerhalb der bildenden Kunst sukzessiv modifiziert.
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