Woraus besteht eigentlich der Raum?
Durch Nähe und Distanz.
Nähe ist eine räumliche Qualität. Der visuelle Sinn ist der Sinn der Distanz.
Relativer Abstand ist seine Vorbedingung. Kann man Performances sehen?
Körper kann man sehen. Aber kann man Personen sehen? Der Körper ist nicht die Person. Weder die Stimme, noch der Geruch sind die Person. Die Person geht über jede einzelne sinnliche Qualität hinaus. Wie lässt sich die Person, als Andere, als mein Gegenüber, als Jemand überhaupt wahrnehmen, wenn nicht mit den Sinnen?
Im August fahren wir mit unserem Bus von Nordportugal nach Ostfrankreich.
Um den dazwischen liegenden Raum zu durchqueren, benötigen wir etwa 10 Tage.
Wir werden im gleichen Zeitraum eine Performance realisieren.
Wir schließen ein choreografisches Abkommen. Für die Zeit zwischen Abfahrt und Ankunft
bindet das Abkommen uns aneinander. Es bindet uns auf einen Abstand, der der Breite des Busses, in dem wir reisen, entspricht. Das heißt, dass wir unsere Körper, während wir unterwegs sind, zu keiner Zeit weiter als 2 m voneinander entfernen.
Unser Abstandsgesetz gilt in der Zeit der Reise ununterbrochen und produziert dadurch ständig Situationen und Effekte zwischen uns und der physischen und sozialen Wirklichkeit, die wir durchqueren.
Ihr könnt euch entscheiden, wen von uns beiden ihr anruft. Wir sind erreichbar insofern wir nicht schlafen und führen dann ein Telefonat mit euch. Durch dieses Telefonat wird die anrufende Person einen relativen Einfluss auf das akute Geschehen ausüben. Welche Aspekte der Performance für euch während der telefonischen Interaktion wahrnehmbar werden und welchen Einfluss ihr konkret habt, ist davon abhängig welche Persönlichkeiten sich in dem Gespräch begegnen.
Lucia: 004915751336136
Hagen: 004915730715160
Die Gespräche, die wir während der Performance empfangen, werden aufgenommen.
Diese Aufzeichnungen werden Tag für Tag auf der digitalen Festivalzentrale hochgeladen.
Super Konzept!!!!! Loveit!!!