Basisinfo:
"DaNA VII", 2020, Pigmenttinte auf Archivpapier kaschiert mit Alu Dibond hinter Museumsglas, ca. 170 x 120 cm, Edition 1/1 + 1 AP
DaNA VII:
Das Werk entstand während meiner mehrwöchigen Quarantäne in meiner Wohnung in Berlin. Gefesselt an meine dunkelblaue Leder-Couch, hinausblickend auf meinen Balkon mit einem langsam aus dem Winterschlaf erwachenden grünen Baum im Hintergrund und einem auffallend häufig vor-sommerlich blauen Himmel über Berlin. Nostalgisch beobachtend, wie die Natur im gegenüberliegenden Park zum Leben erwacht. Ausschau haltend nach Signalen menschlichen Lebens. Während neu angeschaffte tropische Pflanzen im Zimmer ein Stück weit Natur nach innen bringen sollen und die Quarantäne erträglicher machen. Und Yung Lean im Zimmer schallt. Also ist das Werk nun eine Foto-Collage dieser Eindrücke? Ein Sammelsurium an Natur-Beobachtungen gemixt mit psychedelischen Cloud-Rap-Klängen? Die dann zu einem Pixelsalat digital bearbeitet wurden? Ein Screenshot eines schiefgelaufenen Versuchs des Hochladens eines Fotos, dass von meiner Couch mit dem Handy geschossen wurde? Nein – Das Werk ist im technischen Sinne eine freie Bildschöpfung, ohne real existente Gegenstände oder gegenständliche Bezugspunkte. Jede einzelne Linie wurde händisch am Computer gezeichnet. Analoge Maltechniken durch Bildbearbeitungs-Software interpretiert. Doch inwiefern sind sie wirklich freie Bildschöpfungen? Und zu welchem Grad lehnen sie sich an die beschriebenen Eindrücke an? Oder ist es vielmehr ein Misch-Masch aus Pflanzen, Bäumen, Himmel, Scrollen, Klicken, Swipen, Glitches, Pixeln, Malerei, Fotografie, Collage, New Media, Sound, im Kunst-Mixer wild püriert? Alles verscwimmt. Wo und was war der Anfang? Ist das Werk digital oder analog? Von menschlicher Hand entstanden, oder doch durch Technologie gesteuert? Von der Natur inspiriert, oder vielmehr ihrer synthetische Simulation? Grenzsituationen entstehen. Wobei die Grenzsituation kein Stehen, sondern ein Überschreiten, ein Zurückkehren, ein Wiederzurückkehren, ein Wiederüberschreiten, ein Hin und Her ist, dessen Ziel es ist, ein Drittes, jenseits der begrenzten Gebiete zu schaffen. Die Grenze ist somit Konfrontations- und Transformationsraum. Das „Noch-nicht“ trifft auf das „Immer-noch“.
DaNA Serie:
DaNA ist ein Akronym für "Defining a new aesthetic" und spielt an die Frage meiner künstlerischen DNA an. Erste Werke entstanden 2016, welche meinen Übergang von analog-geprägten klassischen Maltechniken hin zu experimentellen digitalen Maltechniken manifestierten.
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