Das Diplomprojekt Chips & Cheats beschäftigt sich mit dem interdependenten Verhältnis zwischen Food und Gender und fragt, welchen Einfluss der Parameter Geschlecht auf die Art und Weise hat, wie wir was, wo, wann und mit wem essen. Das sechsteilige Besteckset setzt sich auf ironische und sogleich kritische Weise mit kulturell und sozial gestifteten Essverhalten, Handlungsräumen und legitimierten Verhaltensweisen im Kontext vom Konsum von Chips mit Fingern und Händen auseinander. Als Grundlage der Bestecktools dienen Szenen des Kartoffelchips essenden Menschen in Filmen, TV-Serien und Werbungen der Populärkultur. Die gezeigten geschlechsspezifischen Kodierungen und die damit einhergehende kulturelle Grammatik werden durch die Tools in eine erfahrbare Sprache übersetzt und überspitzt dargestellt: Einerseits werden Schmatzgeräusche in ihrer Lautstärke maximiert, Kauprozesse lupenartig skaliert und die Öffnung des Mundes provoziert. Andererseits kommt es zu einem Verstecken, Minimieren und Dekontextualisieren vom Konsum von Chips. Das Projekt versteht sich als kritische Übersetzung unserer sozialen Realität, die, durch gezielte gestalterische Eingriffe, auch ein Umdenken und Entstellen markiert. Das Projekt entstand als Masterarbeit im Jahre 2019 an der Zürcher Hochschule der Künste in der Vertiefung Trends & Identity.
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